Stargate (Reboot)

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Verweis.png Dieser Artikel behandelt den zeitweise geplanten Kinofilm-Reboot von Roland Emmerich und Dean Devlin, der nie einen offiziellen Titel erhielt. Der ursprüngliche Kinofilm ist unter Stargate – Der Film zu finden.
Titel unbekannt
Drehbuch Nicolas Wright, James A. Woods[1][2]
Regie Roland Emmerich
Produzent Dean Devlin

Zwischen 2013 und 2016 gab es konkrete Pläne für eine Kinofilm-Reboot-Trilogie des Stargate-Franchises von den Machern des ersten Kinofilms von 1994, welche allerdings offenbar wieder verworfen wurden.

^Ankündigung[Bearbeiten]

Ursprüngliche Pläne einer direkten Fortsetzung[Bearbeiten]

Ursprünglich plante Roland Emmerich den Stargate-Kinofilm als Teil 1 einer Trilogie, bevor MGM die Rechte erhielt und 1997 damit die TV-Serie(n) produzierte. 2006 hieß es, dass der mögliche zweite Teil 12 Jahre nach dem Original spielen und Daniel darin eine Entdeckung machen werde, die ihn wieder zur Erde zurückführe. Außerdem gäbe es die Entdeckung eines neuen und anderen Stargates.[3] Man hoffte lange, eine Fortsetzung des Films - völlig unabhängig von den Serien - vorantreiben zu können, doch vorerst wurde daraus nichts.[4] Außerdem, so Emmerich, würde es nun nicht mehr funktionieren, da zu viel Zeit vergangen sei und die Schauspieler nun völlig anders aussehen.[5]

Ankündigung eines Reboots[Bearbeiten]

Anfang September 2013 erklärte er in einem Interview, sie (womit wohl er selbst und Co-Autor Dean Devlin gemeint sind) seien zu MGM gegangen, wo die Rechte liegen, und haben vorgeschlagen, ein Sequel in Form eines Reboots in drei Film-Teilen zu produzieren. Sie wollten sich dafür bald einen Autor suchen und anfangen. Eine solche Fortsetzung bzw. ein solcher Reboot hätte aber nichts mehr mit den Serien und SG-1 zu tun.[5][6]

Am 29.05.2014 bestätigten schließlich (unter anderen) MGM und Dean Devlin, dass die geplante Reboot-Trilogie tatsächlich produziert werden sollte. Roland Emmerich sollte hierbei als Regisseur, Dean Devlin als Produzent fungieren. MGM sollte sich um die Produktion kümmern, Warner Bros. Pictures um den weltweiten Vertrieb. Vonseiten MGM sollte Jonathan Glickman das Projekt beaufsichtigen, seitens Warner Bros. Greg Silverman. Glickman erklärte: „Für uns bei MGM gab es keine Version einer weiteren Entwicklung des Stargate-Franchises ohne Roland [Emmerich] und Dean [Devlin] am Ruder des kreativen Prozesses. Es ist ihr Baby, und wir können es nicht erwarten, ihr wieder angefachtes Universum zu den Scharen von Fans auf der ganzen Welt zu bringen.“[A 1] Silverman kündigte zudem an, diese neuen Filme sowohl für Fans als auch für Leute, denen das Franchise noch neu ist, machen zu wollen.[7]

In einem Interview verriet Dean Devlin im Juni 2014 dem Portland Business Journal, dass man immer Teil 2 und 3 von „Stargate“ machen wollte, aber offenbar wollte MGM nichts anderes als die Fernsehserien fördern. „Für buchstäblich 20 Jahre bin ich also diesem Projekt nachgejagt. 20 Jahre später können wir nicht wirklich Teil 2 machen. Wir müssen vom Anfang an neu anfangen. Lasst uns also die Reihe neu machen, all die Dinge einbinden, bei denen es beim ersten Mal nicht ging, und die Reihe ordentlich aufbauen.“[8] Im Juni 2016 kam er erneut darauf zu sprechen: Es handele es sich um keine Geschichte, die 20 Jahre später stattfinden könnte, weshalb man die Geschichte von Anfang an neu erzählen müsse. Was die Ignorierung des Serien-Kanons angeht, sagte er: „[Das Franchise] wurde uns weggenommen, und es ist hart, seine Kinder bei anderen Eltern aufwachsen zu lassen, selbst wenn sie sehr gute Arbeit leisten. Für uns geht es nicht darum, das abzuschreiben, was gemacht wurde. Es geht darum, uns unsere Geschichte fertig erzählen zu lassen.“[A 2][9]

Anfang Februar 2015 wurde bekannt, dass das Projekt mit Nicolas Wright und James A. Woods wohl seine Drehbuchautoren gefunden hatte. Es hieß, die beiden befänden sich in den finalen Verhandlungen und hätten bereits mit Emmerich zusammengearbeitet.[1] Dean Devlin bestätigte dies etwas später in einem Interview.[2] Im Juli 2015 hieß es, das Skript sei fast fertiggestellt.[10] Im Juni 2016 erklärte Emmerich, das erste Skript sei quasi fertig und das Projekt sei möglicherweise bereits sein nächstes.[11] Auch hoffte Devlin zeitweise, dass der Reboot-Film im Anschluss an die Dreharbeiten zu Independence Day: Wiederkehr in die Produktion gehen könne.[12][13][2] Im Falle eines Erfolgs von Independence Day: Wiederkehr sollte möglicherweise aber vor Stargate noch Independence Day 3 produziert werden.[14] Der Film lief im Sommer 2016 in den Kinos und blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück.[15][16][17][18]

In den Monaten danach war der Status des Stargate-Reboots unklar. Im Oktober 2016 erklärte Emmerich, es stehe noch nicht fest, welches sein nächstes Projekt werde. Die drei aktuellen Optionen seien ein Science-Fiction-Film, ein Thriller und ein Film über den Zweiten Weltkrieg. Da zu dieser Zeit über eine weitere Fortsetzung zu Independence Day noch nicht entschieden worden war, wurde spekuliert, ob mit dem Science-Fiction-Film das Stargate-Reboot-Projekt gemeint war.[19] Möglicherweise sollte es sich bei dem damit gemeinten Projekt allerdings auch um die Adaption des Science-Fiction-Romans Dark Matter handeln, für den etwas später bekannt wurde, dass Emmerich als Regisseur im Gespräch sei.[20] Emmerichs nächstes Projekt wurde schließlich mit Midway – Für die Freiheit der Film über den Zweiten Weltkrieg.

Ende der Reboot-Pläne[Bearbeiten]

Am 17. November 2016 erschien allerdings ein Artikel bei Empire Online, in dem Produzent Dean Devlin andeutete, das Projekt werde wahrscheinlich nun doch nicht realisiert. Devlin sagte, es habe für ein paar Monate gut ausgesehen, jetzt allerdings nicht mehr: „Es müssen einfach eine Menge Dinge gleichzeitig zusammenspielen, und es gab einen Moment, an dem ich dachte sie würden gleichzeitig zusammenspielen, und dann fiel das Ganze in sich zusammen.“[A 3] Er sieht offenbar auch das aktuelle Studio-Prinzip bei der Filmproduktion, bei dem ein großer Wert auf Franchises gelegt wird und das Produkt selbst eher in den Hintergrund rückt, als eines der Probleme und fürchtet, dass die Studios den Film so zu etwas machen, was nicht der ursprünglichen Idee entsprach und von den Fans unter Umständen auch entsprechend schlecht aufgenommen wird. Devlin sagte: „Ich denke, wenn wir Stargate richtig machen würden, würden es die Fans mögen und wir könnten etwas wirklich gutes machen. Aber wenn wir es vermasseln, werden sie es ablehnen - sollten sie auch. Aber ich möchte es nicht machen, wenn ich denke, dass wir es vermasseln werden, und das ist eines der Dinge, die uns zurückhalten.“[A 4] Im Hintergrund fielen für MGM offenbar auch mindestens zwei Meinungsumfragen ins Gewicht, aus denen hervorging, dass die meisten Befragten das Serienuniversum von Brad Wright gegenüber dem Filmuniversum von Emmerich und Devlin bevorzugten. Die Gespräche zur Weiterentwicklung der Pläne mit Emmerich und Devlin dauerten schließlich bis Ende 2017 an, als die beiden aus dem Projekt ausstiegen. Intern lag das Projekt von diesem Zeitpunkt an auf Eis.[21] Eine offizielle Bestätigung für das Ende des Projekts erschien allerdings nie. Parallel hatte MGM ab Mitte 2017 mit der Produktion der Webserie Stargate Origins und der Schaffung der Plattform Stargate Command wieder den Fokus auf Projekte im Serienkanon gelegt - eine Initiative, die zwischen 2015 und 2016 zunächst begann, um die Home-Entertainment-Verkäufe der bestehenden Filme und Serien mit neuen begleitenden Inhalten wie Audiokommentaren zu den frühen SG1-Staffeln, für die noch kein DVD-Kommentar existierte, zu stärken.[22]

Devlin erklärte 2018 auch, dass er - offenbar als Folge der Erfahrungen mit Geostorm, seinem Kinodebüt als Regisseur vom Vorjahr, bei dem umfangreiche Nachdrehs ohne Devlins Beteiligung auch zu massiven Änderungen bei den Charakteren des Films führten - zum Entschluss kam, dass er nie unter Studios arbeiten sollte, und sich deshalb vom Stargate-Franchise ebenso wie von Independence Day losgesagt habe. Auch im Falle einer Fortführung ihrer ursprünglichen Projekte für die Franchises sei er nicht mehr beteiligt.[23]

Emmerich und Devlin traten unabhängig voneinander zwischen 2018 und 2019 offenbar zeitweise zurück an den Verhandlungstisch, Devlin stieg aber wenig später wieder aus. Emmerich blieb hingegen zunächst an Bord und reichte ein neues Skript ein, das sich inhaltlich um Daniel Jackson drehen sollte und entgegen der ursprünglichen Reboot-Pläne wieder Teil des etablierten Kanons sein sollte.[21]

In einem Interview im Februar 2020 erklärte auch Emmerich, dass er nicht mehr an die Realisierung der Reboot-Pläne glaubt, insbesondere nachdem mit Stargate Origins wieder eine neue Serie im bestehenden Kanon produziert worden war.[24] Wenig später erklärte er außerdem in einem Interview, dass er bei der Weiterentwicklung des Franchises nicht mehr wirklich involviert sei und seine anderen Projekte Vorrang haben - jemand anderes müsse dies übernehmen. Seine Aussagen dabei deuteten allerdings auch an, dass er trotzdem noch nicht vollständig losgelöst von MGMs Plänen mit dem Franchise sei.[25] Konkreter wurde Emmerich dazu in einem weiteren Interview im Februar 2022: Das Projekt werde nicht mehr realisiert - er habe sich schließlich dagegen entschieden, weil die Fans des Franchises hauptsächlich Fans der Serien seien und es nach der verstrichenen Zeit seit seinem Film kaum möglich sei, einen neuen Film mit denselben Charakteren zu produzieren. Er hoffe zwar, dass jemand neues das Franchise mit einer neuen Filmreihe wiederbelebt, er selbst habe aber das Interesse daran verloren. Gleichzeitig sei aber vertraglich festgelegt, dass er in einem Projekt, das das Franchise wieder in Filmform fortsetzen würde, involviert sein müsse.[26]

^Zum Film selbst[Bearbeiten]

Wegen Emmerichs Aussage 2013[5] war schon früh davon auszugehen, dass keiner der Darsteller aus dem damaligen Kinofilm in der Reboot-Trilogie wieder zu sehen sein werde. Auch war nicht von einer Rückkehr der SG-1-Darsteller in diesen Filmen auszugehen.[27]

Devlin erklärte in einem Interview, dass man eine „erweiterte“ Version des ursprünglichen Films von 1994 produzieren wolle, in der Ideen eingebunden werden, die man damals aufgrund der noch nicht so weit fortgeschrittenen Technologien und des relativ geringen Budgets nicht umsetzen konnte.[2]

Im Juni 2016 verriet Emmerich, dass Elemente von Stargate Kommando SG-1 durchaus ins Reboot einfließen sollten, so zum Beispiel die Anzahl der Charaktere: Im Gegensatz zum ersten Stargate-Film, in dem es mit Jack O'Neill und Daniel Jackson nur zwei Hauptcharaktere gab, sollte es hier eine größere Gruppe geben. Zwar sollte es immer noch Figuren wie Jackson und O'Neill geben, allerdings sollten andere Figuren genauso bedeutend sein. Emmerich schloss hierbei auch explizit aus, dass James Spader und Kurt Russell wieder vertreten sein werden – außer vielleicht als Cameo-Auftritte. Es werde beim Reboot aber einen jüngeren Cast geben.[28] Devlin sagte außerdem später, dass der Hauptunterschied zu den ursprünglichen Plänen der Spielraum bzw. der Umfang sei: „Heutzutage denken Studios bei Filmen eher nicht an Trilogien oder Fortsetzungen, sondern an Filmuniversen[A 5]. Während wir das Projekt also weiterentwickelt haben, sind wir auf all diese Möglichkeiten gestoßen, durch die es größer werden könnte. Die Basis ist genau wie ursprünglich geplant, aber jetzt sind die Möglichkeiten viel umfangreicher.[A 6][9]

^Weitere Informationen[Bearbeiten]

^Anmerkungen

  1. Übersetzung - englisches Original: „For us at MGM, there was no version of us further developing the Stargate franchise without Roland and Dean at the creative helm. This is their baby, and we cannot wait to bring their reenergized universe to the legions of fans around the world.
  2. Übersetzung - englisches Original: „It was taken away from us, and it’s tough to have your children raised by other parents, even if they do a very good job. … For us, it’s not putting down what has been done. It’s to let us finish telling our story.
  3. Übersetzung; englisches Original: „There are just a lot of things that have to fire at the same time, and there was a moment where I thought it was all firing at the same time, and then it all kind of fell apart.“
  4. Übersetzung; englisches Original: „I think if we did Stargate right, the fans would like it and we could do something really good. But if we screw it up, they’ll reject it. As they should. But I kind of don’t want to do it if I think that we’ll screw it up, and that’s one of the things that’s holding us back.“
  5. vgl. z. B. Marvel Cinematic Universe in der Wikipedia
  6. Übersetzung - englisches Original: „Today, studios tend to not think of movies as trilogies or sequels (but) as cinematic universes. So as we’ve been developing it, we found all these avenues that allow it to expand. The foundation is exactly the same as what we wanted to do, but now the possibilities are much wider.

^Einzelnachweise

  1. (+) 1,0 1,1 hollywoodreporter.com
  2. (+) 2,0 2,1 2,2 2,3 französisches Interview mit Dean Devlin 2015
  3. Interview mit Dean Devlin auf aintitcool.com
  4. comingcoon.net (09.07.2012)
  5. (+) 5,0 5,1 5,2 digitalspy.com (05.09.2013)
  6. gateworld.net (05.09.2013)
  7. MGM-News vom 29.05.2014
  8. Interview des Portland Business Journals mit Dean Devlin
  9. (+) 9,0 9,1 Artikel bei Variety am 17.06.2016
  10. pausegeek.fr vom 17.07.2015
  11. Artikel bei Digital Spy am 20.06.2016
  12. comingsoon.net
  13. nerdreport.com
  14. Stargate-Project.de
  15. Independence Day: Resurgence bei Box Office Mojo
  16. Independence Day: Resurgence bei Rotten Tomatoes
  17. robots-and-dragons.de
  18. thewrap.com
  19. Video-Interview mit Emmerich auf comingsoon.net
  20. Artikel auf cinemablend.com
  21. (+) 21,0 21,1 Aussage von Jenny Stiven in Dial the Gate Episode 136 bei YouTube
  22. Aussage von Jenny Stiven in Stargate movie anniversary special auf YouTube
  23. Dean Devlin May Be Finished With Stargate vom 19.06.2018 auf Gateworld.net
  24. Stargate: Roland Emmerich Gives Update on Franchise vom 14.02.2020 auf ComicBook.com
  25. Roland Emmerich Won't Really Be Involved in Stargate Reboot vom 21.02.2020 bei Screen Rant
  26. Director Roland Emmerich says he's finished with the 'Stargate' franchise vom 04.02.2022 bei Space.com
  27. stargate-planet.de
  28. Q&A mit Emmerich bei Empire